Oddero Poderi e Cantine

Zum Abschied von Giacomo Oddero
Die Langhe verlor am 21.4.2025 eine ihrer großen Persönlichkeiten: Giacomo Oddero ist im Alter von 98 Jahren verstorben. Winzer, Visionär, Menschenfreund – ein Leben im Dienst der Gemeinschaft und des Barolo.
Geboren 1926 in Santa Maria di La Morra, blieb er seiner Heimat immer tief verbunden. Als Antifaschist, brillanter Redner, Apotheker in Alba und später Bürgermeister und Präsident der Handelskammer Cuneo prägte er die Region über Jahrzehnte.
Doch es war der Wein, der ihn weltweit bekannt machte. Mit Weitblick und Konsequenz formte er das Familienweingut Poderi e Cantine Oddero zu einer Institution des Barolo. Er kämpfte für Qualität, Herkunft und Identität – lange bevor es Mode wurde. Viele Entwicklungen, die heute selbstverständlich sind, tragen seine Handschrift.
Sein größtes Vermächtnis bleibt das Aquädukt der Langhe – aus der Überzeugung, dass guter Wein gutes Wasser braucht.
Giacomo war jemand, der verband – Menschen, Dörfer, Ideen. Die Freunde eines guten Glases Barolo haben ihm viel zu verdanken. Wir werden ihn vermissen.
Ciao, Giacomo. Danke für alles.

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Die Familie Oddero zählt zu den ältesten Weinbaufamilien in Santa Maria La Morra und hat auch eine lange Weinbautradition. Die Vorfahren der Odderos fingen vor mehr als 150 Jahren hier als Bauern zu arbeiten an und gründeten dann das Weingut, das sich wie eine natürliche Terrasse, die auf die Hügellandschaft von Langhe blickt erstreckt. Neben Trauben (Nebbiolo, Barbera und Moscato) besitzen die Odderos auch 5 Hektar an Anbaufläche mit den berühmten piemontesischen Haselnüssen. Die Rebfläche des Weinguts beträgt 35 Hektar, die Jahresproduktion ergibt 150.000 Flaschen. Es werden nur Trauben aus der eigenen Produktion verarbeitet. Die Weinberge befinden sich in den Weinbaugebieten Barolo, Barbaresco, Moscato and Barbera d’Asti.

Das Weingut ist nicht nur seit 2011 für biologischen Weinbau zertifiziert, man achtet auch sehr auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit im Allgemeinen. Dieser grünen Philosophie folgend verwendet man hier nur recyceltes Papier und Flaschen und wenn möglich findet keine Anwendung von Plastik statt. Ansonsten vereint das Weingut das traditionelle Wissen und moderne Produktionstechniken bei der Herstellung ihrer Weine. Zur Vergärung werden rostfreie Stahlbehälter und grosse Eichenbottiche verwendet, während die Reifung dann in slawonischen, österreichischen und französischen Eichenfässern stattfindet. Die erste Flaschenetikette stammt aus dem Jahre 1878. Vorher hat man den Wein in Demijohns und kleinen Fässern abgefüllt.

Das Ruder auf dem Weingut hat Giacomo Oddero an seine beiden Töchter Mariacristina und Mariavittoria übergeben. Mariacristina hat in Turin Önologie studiert und bringt frischen Wind und einen eleganten und innovativen Stil mit. Mariavittorias Tochter Isabella arbeitet ebenso an der Front mit und ist nun die Sprecherin des geschichtsträchtigen Weingutes.