DAS ALLIIERTENVIERTEL – DIE ERSTE SCHIHALLE DER WELT

Die erste Skihalle der Welt

befand sich in unmittelbarer Umgebung der Enoteca Barolista.

An der Kreuzung Taborstraße und Nordwestbahnstraße lag der Wiener Nordwestbahnhof. Er wurde im Vorfeld der Wiener Weltausstellung in den Jahren 1870 bis 1873 errichtet und war damals der zweitgrößte Bahnhof unter den sechs Wiener Kopfbahnhöfen. Der Betrieb wurde 1924 eingestellt und die leerstehende Halle anschließend für politische und kulturelle Veranstaltungen verwendet.

Die spektakulärste Nutzung war der „Wiener Schneepalast“. Die „Wiener Skiwiese in Permanenz“ wurde am 26. November 1927 durch den Bürgermeister Karl Seitz mit großem Pomp und Trara eingeweiht. Das 3000 Quadratmeter großen Skigelände ging über eine Holzrampe hinunter und bestand aus einer 70 m langen Rodelbahn, einer Skipiste in zwei Wellen. Eine Sprungschanze machte Sprungweiten bis zu 20 Meter möglich. Die Skifahrer mussten zu Fuß den „Berg“ hinaufgehen, da es keine Aufstiegshilfe gab. Rodeln konnten jedoch mit einer elektrisch betriebenen Anlage hinauf gezogen werden.

Das “Illustrierte Sportblatt” widmete sich dem urbanen Unikum ausführlich und titelte: “Kitzbühel im Nordwestbahnschnee?”. “Künftighin wird die Natur im Winter überhaupt nichts mehr zu tun haben”, warf die beliebte Sportzeitung einen verblüffend kühnen Blick in die Zukunft. Ein riesiges Brettergerüst hat sich in eine richtige Winterlandschaft verwandelt. Eine große ‘Skiwiese’ ist da, eine Rodelbahn und für ganz Waghalsige sogar eine Sprungschanze. Eine Bahn ist von der anderen durch Bäumchen und Gesträuch getrennt; mit einiger Phantasie also kann man glauben, man ist irgendwo in den Bergen.”

Der englische Chemiker Ayscoughs fabriziert aus Soda künstlichen Schnee, der so weiß, so weich und gleitfähig ist, wie der natürliche. Ein Reporter des “Illustrierten Sportblattes” ließ es sich nicht nehmen, die Bahnhofspiste selbst auszuprobieren: “Erst wenn man mit dem Gesicht nach vorne stürzt, dann schmeckt es nicht nach Wasser, sondern nach Soda. Dafür wird man nicht nass. Aber es juckt ein bisschen. Norwegerhosen und offene Blusen sind im Interesse des zuschauenden Publikums besonders empfohlen.”

Die Halle wurde bei Einbruch der Dunkelheit sowie bei nebeligem Wetter auch bei Tag durch 25.000 Watt- Lampen beleuchtet. Geöffnet war die Anlage täglich von 10 bis 22 Uhr.

(aus Wikipedia und diversen Blogs aus dem Internet)