BarolistaBlog

Die wichtigsten und prestigeträchtigsten Wein-Anbaugebiete im Piemont liegen in Hügellagen im Südosten und an den Ausläufern der Alpen im Norden der Region.

Der Norden ist ein wenig in Vergessenheit geraten, zu viele Familien sind speziell nach dem Zweiten Weltkrieg in die Industriestädte abgewandert oder haben den Weinbau aufgegeben, weil die Arbeit in anderen Wirtschaftsbereichen lukrativer war. Mehr als 40.000 ha betrug die Anbaufläche um 1900, heute sind es nicht einmal mehr 2.000 ha. Am sichtbarsten sind die Rebflächen nördlich der Stadt Novara bei Gattinara und Ghemme. Der Großteil der anderen Anbaugebiete liegt versteckt an den Ausläufern der Alpen und zieht sich Richtung Westen bis zur alten Textil-Stadt Biella. Die nördlichsten Weinberge finden sich in den Valli Ossolane, die schon von den hohen Alpengipfeln  Richtung Monte Rosa und der Schweiz geprägt sind.

Im Alto Piemonte, wie das Gebiet auch genannt wird, spielt der Nebbiolo (hier auch Spanna genannt) die wichtigste Rolle im Sortenspektrum und wird von lokalen Reben wie Vespolina, Croatina oder Uva Rara (Bonarda) ergänzt. Mit der Sorte Erbaluce hat das Nord-Piemont auch eine sehr gute Weißweinrebe, die durchaus Weine mit Frische und Mineralik hervorbringen kann.

Mit Barolo und Barbaresco besitzen die Langhe rund um die Stadt Alba wohl die bekanntesten Weinbaugebiete des Piemonts. 100% Nebbiolo muss in diesen beiden Prestige-Weinen enthalten sein. Fast jedes Weingut besitzt auch Weingärten die mit Dolcetto und Barbera bepflanzt sind und das Sortiment ergänzen. In den vergangenen Jahren haben die Schaumweine aus den Alta Langa von sich Reden gemacht. Sie liefern auf der Basis von Pinot nero und Chardonnay feine Sekte nach der Champagner-Methode.

Im den benachbarten Hügeln des Roero wird ebenfalls Nebbiolo angepflanzt und reinsortig als Roero vermarktet. Mehr Bedeutung hat im Roero aber der Weißwein in Form des Arneis, um den sich die Barbaresco-Winzerlegende Bruno Giacosa vor vielen Jahren verdient gemacht hat.

In den Hügeln des Astigiana-Gebietes wird der bekannte, stets süßliche, fröhliche und leichte Schaumwein Moscato d’Asti erzeugt. Beim Rotwein ist Barbera die klare Nummer 1. Eine Vorrangstellung besitzt Barbera auch in den Hügeln des Monferrato (Nizza Monferrato) weiter im Südosten. Von dort stammt auch der bekannte Weißwein Gavi, der aus der Cortese-Traube gewonnen wird.