Die Wilde Freisa

Im Fokus dieser Verkostung steht eine hauptsächlich nur lokalen Kennern und Piemont-Insidern bekannte Rebsorte – die Freisa. Ihr eher geringerer Bekanntheitsgrad rührt wohl auch von der Grösse ihres Anbaugebietes von nur zirka 1.500 ha. Mittlerweile wird sie aber von italienischen Einwanderern nach Argentinien exportiert, wo die Fläche stetig wächst und auch in Kalifornien wird sie immer beliebter und wird immer wieder von dortigen Topweingütern aufgegriffen und produziert.

Nach neuesten genetischen Untersuchungen wurde eine enge Verwandtschaft mit der weißen Sorte Viognier festgestellt. Man fand auch heraus, dass sie mit der berühmten Sorte Nebbiolo verwandt ist, wobei eine Sorte als Elternteil des anderen gesehen wird. Freisa ergibt, wie auch Nebbiolo sehr säurebetonte, tanninreiche Weine, die vorwiegend nach Himbeeren, Erdbeeren und Veilchen schmecken und über einen leicht salzigen Abgang verfügen können. Die Farbe der Weine ist zumeist sehr hell mit violetten Reflexen. Der hohe Säure- und Tanningehalt führen dazu, daß diese eher unbekannten Weine über eine hohe Qualität und ein extremes Lagerungspotenzial verfügen, doch meist wird dieser Tatsache keine Beachtung geschenkt. Man findet daher meist Freisas in den Kellern von Weinkennern.

Beim Ausbau gibt es auch Besonderheiten: Freisas können still, leicht schäumend und prickelnd ausgebaut werden, sowohl trocken, als auch mit einer Restsüße. Die prickelnde Variante, die auch als traditionell angesehen wird, entsteht durch eine zweite Fermentierung in der Flasche.

Die Sorte ist sehr robust, hält sowohl direkter Sonnenstrahlung gut stand, als auch Schädlingen und Pilzen. Wohl aus diesem Grund wurde sie oft an Stellen in den Weinlagen gepflanzt, die für empfindlichere Sorten nicht in Frage kommen. Daraus folgt natürlich auch, dass diesen Weinen oft auch nicht so viel Zuwendung geschenkt wird, worunter mitunter auch die Qualität leiden kann. Und dies widerum erklärt auch, warum die Sorte nicht so bekannt ist.

Dies war nicht immer so, im 18. Jahrhundert gehörte sie bereits zu den Qualitätsweinen erster Güte und hat damals drei Mal soviel gekostet, wie andere Weinsorten in der Region.

Auch Casalis und Hemingway fanden sie bereits interessant und haben sie beschrieben. Die Verkostung wird aus vier Flights mit jeweils vier Weinen bestehen und erfolgt blind.

Azienda 499 – Langhe Freisa 2014
Piero Benevelli – Langhe Freisa 2013 “alla mia Gioia”
Pio Cesare – Langhe Freisa 2013
Tenuta Santa Caterina – Freisa d’Asti 2011 “Sori di Giul”
Giacomo Brezza – Langhe Freisa 2010 “Santa Rosalia”
Giacomo Brezza – Langhe Freisa 2013
Giacomo Brezza – Langhe Freisa 2014
Gilli – Freisa d’Asti 2009 “Vigna del Forno”
Poderi Colla – Langhe Freisa 2011
Giovanni Almondo – Langhe Freisa 2013
Vigneti Massa – Vino Rosso Freisa L’Avvelemata 2012
Principiano – Langhe Freisa 2012 “Chila”
Giuseppe Mascarello – Langhe Freisa 2008 “Toetto”
Giuseppe Mascarello – Langhe Freisa 2012 “Toetto”
Bartolo Mascarello – Langhe Freisa 2013
Giuseppe Rinaldi – Langhe Freisa 2014
Azienda 499 – Langhe Freisa 2013 “Costa de Fre”
G.D. Vajra – Langhe Freisa 2012 “Kye”
Gilli – Freisa d’Asti 2010 “Luna di Maggio”